…. die Noblesse der zartblassen Farben kann in ein Schaudern kippen. Vielleicht fühlt man sich durch das blässliche Inkarnat erinnert an kränkelndes Dahinsiechen, an eklige Körperflüssigkeiten. Die pervertierten kopf- und gesichtslosen Püppchen scheinen Alpträumen entstiegen zu sein, sie entziehen sich der Identifikation, sind typisiert und gleichzeitig beunruhigend ambivalent. Mit den „traum-männlein" bündelt Gerold Tusch seine Formensprache, konzentriert sich auf eine verdichtete Szenerie, die in ihrer Kompaktheit nahezu erzählerische Qualitäten erhält. Jede einzelne Skulptur spricht ihre eigene Sprache und bildet ein Verweissystem gespickt mit Anspielungen vielfältigster Art…. (Ulrike Reinert 2004)

…. Lediglich kleine Hinweise deuten auf die ursprüngliche Form, hier ein Ohr, dort ein Schwänzchen oder ein paar Beinchen lassen erahnen, dass ein Plüschhase oder ähnliches seinen Kopf verlor. So werden die niedlichen Tierchen aus dem Spielzimmer zu kleinen Monstern für Erwachsene. Tusch liebt das Doppeldeutige, die Anspielungen der Formen von Keramik und Tieren gehen bis ins Abartige, Sexuelle und manchmal Wunderliche…. (Ulrike Reinert 2004)